Ursachen von Schluckstörungen

Was kann eine Schluckstörung auslösen?

Denken Sie einmal an die Folgen eines Zahnarztbesuches mit betäubender Spritze. Danach können die Lippen, die Zunge und der Wangenbereich bzgl. ihrer Sensibilität (= Gefühl) gestört sein. Es kann z.B. bereits bei der Nahrungsaufnahme (wie etwa beim Trinken) zu Schwierigkeiten kommen. Da die Lippen taub sind, merken sie nicht, ob der Mund beim Schlucken ganz geschlossen ist. Die Flüssigkeit kann wieder aus dem Mund austreten (=Drooling).

Es kommt vielleicht auch vor, dass sie sich auf die Zunge, Lippe oder auf die Wange beißen, da das Gefühl für gezielte Kaubewegungen gestört ist. Auch kann es, durch ein Nachhinten- Gleiten von kleinsten Nahrungspartikeln vor Auslösung des Schluckreflexes (=Leaking), zu einem Verschlucken (=Aspiration) kommen. Ein Verbleiben von Nahrungsresten in den Wangentaschen (=Retentionen) bemerken sie dann auch erst beim späteren Zähneputzen.

Retentionen Aspiration

Aufstau von blau gefärbtem Wasser oberhalb des Speiseröhreneingangs und Eindringen in den Kehlkopf

HNO-Onkologie
Schwerstbetroffen
Melli Schmittmann2
ille isst

Diese Art der Schluckstörung verschwindet nach einiger Zeit von selbst wieder. Hier wird keine professionelle Behandlung benötigt, doch es gibt auch zahlreiche Erkrankungen, vorwiegend neurologischer Ursachen oder nach Operationen im Mund-, Rachen-, Halsbereich, die sich nicht so einfach wieder auflösen und ein sehr komplexes Bild der Schluckstörung zeigen können.

Ist das der Fall, so muss zunächst die genaue Ursache und das Ausmaß der Schluckstörung abgeklärt werden. Erst dann kann eine Aussage über die Art der Behandlung und die Prognose erfolgen.

Erkrankungsursachen

Die Grunderkrankungen, die eine Dysphagie hervorrufen können, sind äußerst vielfältig.

Zu unserem Spektrum gehört die Untersuchung, Behandlung und Beratung von Klienten/Patienten unter anderem mit folgenden Erkrankungen:

  • Neurogene Schluckstörungen, z.B. nach Schlaganfällen, Hirnblutungen, bei verschiedenen progredienten Erkrankungen wie Morbus Parkinson oder Parkinsonsyndrome, Amyotrophe Lateralsklerose, Multiple Sklerose, etc.
  • Schluckstörung nach Operationen, wie z.B. nach Tumoroperationen im HNO-oder Mund-Kiefer-Gesichtsbereich, Z.n. HWS-Operationen, manchmal auch nach Schilddrüsenoperationen, etc.
  • Kindliche Schluckstörungen (= Pädysphagie), z.B. bei Frühgeborenen, bei Kindern mit Missbildungssyndromen und dementsprechenden geistigen und/oder körperlichen Behinderungen, bei Fütterstörungen und Interaktionsstörungen zwischen Eltern und Kind, etc.
  • Schluckstörungen im Alter (=Presbyphagie), z.B. bei Menschen mit Demenzen oder strukturellen Veränderungen aufgrund des hohen Lebensalters, etc.
  • Psychogene Schluckstörungen unterschiedlichen Alters, z.B. Angst vor dem Schlucken verschiedener Nahrungskonsistenzen (Phagophobie)
  • Sonstige, wie z.B. Schluckstörungen nach Bestrahlungsbehandlungen oder Chemotherapien, Schluckstörungen bei Hals-Wirbelsäulenveränderungen und Schleudertrauma.