Dysphagie – was ist das?

Was ist „Dysphagie“

Als Dysphagie wird eine Störung des Schluckaktes beim Trinken, bei der Nahrungsaufnahme oder beim Schlucken des eigenen Speichels bezeichnet. Pro Tag schluckt ein erwachsener Mensch bis zu 2000 mal. Auch nachts wird – zwar nicht so häufig wie am Tage – der Speichel vom Mundraum mit Hilfe der Zunge und der Wangenmuskulatur in den Rachenbereich und schließlich in die Speiseröhre befördert. Für diesen Ablauf ist eine fein abgestimmte Koordination von zahlreichen Einzelmuskeln, Muskelgruppen, Gelenken, Knorpelstrukturen, sowie Schleimhäuten und Speicheldrüsen etc. notwendig. Für die gezielte und zeitgerechte Ansteuerung dieses Vorgangs ist unser Gehirn mit bestimmten Zentren im Großhirn, im Mittelhirn und im Hirnstamm verantwortlich.

Die Weiterleitung der Befehle des Gehirns an die entsprechenden Strukturen in Gesicht, Mund, Rachen, Kehlkopf, der Arme und des gesamten Körpers übernehmen bestimmte Nervenbahnen (besonders wichtig für das Schlucken sind die Hirnnerven). Wieder andere Nerven geben dem Gehirn Rückmeldung z.B. über Geschmack und Geruch der Nahrung, Informationen über die Beschaffenheit der Speise, die auf der Zunge liegt (…muss erst gekaut werden oder kann ich sofort schlucken…) oder z.B. auch darüber, ob sich im Mundraum oder in den Wangentaschen noch Reste des Essens befinden.

Gut, dass dieser komplexe, in einzelne Phasen unterteilbare Schluckakt fast von selbst wie ein Zahnradsystem eines  Uhrwerkes läuft. Doch dieses System ist anfällig und kann durch eine Erkrankung (z.B. Schlaganfall oder durch Krebs) in seiner Funktionsfähigkeit und seinem automatisierten Ablauf beeinträchtigt werden. In solchen Fällen sprechen wir von einer „Dysphagie oder Schluckstörung„.

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Die motorische Ansteuerung, der für das Kauen und Schlucken wichtigen Strukturen, geschieht durch das efferente Nervensystem. Für das Empfinden wiederum sind bestimmte afferente Nervenbahnen erforderlich.

Die Nerven, die am wesentlichsten für das Schlucken verantwortlich sind, sind bestimmte Hirnnerven, die in den „Schluckzentren“ im Hirnstamm – auch pattern generators genannt – ihre Kerne/ Umschaltstellen besitzen.